Die Beschreibung der Häuser
1. Haus: Der Aszendent (das Zeichen an der Hausspitze 1) symbolisiert Ihr Auftreten und Ihr Spontanverhalten wir haben meist ein anderes Bild von uns, als das, was andere Menschen von uns wahrnehmen). Er zeigt, wie Sie in's Leben treten und wie Sie auf Ihre Mitmenschen wirken und zeigt somit auch den ersten Eindruck, den andere von Ihnen haben. Dieses ganz bestimmte Auftreten und Verhalten veranlasst Ihre Mitmenschen dazu, Ihnen fast spontan auf eine ganz bestimmte Art zu begegnen. Aszendent und Deszendent liegen sich genau gegenüber und symbolisieren so das Spannungsverhältnis von Ich und Du, dem jeder Mensch ausgesetzt ist. Somit kann man anhand des Deszendenten auch auf Ihr Begegnungsverhalten schließen.
2. Haus: Nachdem wir im ersten Haus - im übertragenen Sinn - geboren und uns selbst bewusst wurden, erkennen wir im zweiten Haus unsere physische Anwesenheit. Dieser reale Körper braucht Schutz und Sicherheit, Wärme, Nahrung, Obdach. Hier geht es also darum, das zu kriegen, was wir brauchen. Das zweite Haus hat - in seiner äußeren Form - daher vor allem die Beziehung zum Erwerb von materiellem Besitz, zu Finanzen und Vermögen. Es gibt aber auch Auskunft über alle "Reserven" im direkten und übertragenen Sinn: Über alles, was innere und äußere Sicherheit gibt, über den Umgang mit seiner Energie, dem eigenen Körper, den verfügbaren inneren und äußeren Kräften.
3. Haus: Im ersten Haus wurden wir uns als Ich, als Selbst, gewahr. Im zweiten Haus wurden wir uns als Körper gewahr und hier im dritten Haus nehmen wir mit unserem Körper Raum ein. Wir treten in Kontakt mit der Umwelt. Unser Körper tritt in Aktion, durch Bewegung, Atmung, Mimik, Gestik, Ton. Es geht um die direkte Interaktion mit der Umwelt. In diesem Sinne gehören Sprache, die Welt der naheliegenden Dinge, die alltäglichen Tätigkeiten dazu. Das betrifft auch weitgehend die Ausbildung der körperlich-manuellen Fähigkeiten. Alles das, was wir über den Körper zeigen können. Im dritten Haus werden auch die Beziehungen zur näheren Um- und Außenwelt aufgezeigt. Dazu gehören auch die Kontakte zu Geschwistern und Nachbarn. Jede Art von Kommunikation und Interaktion die noch keine direkte Absicht enthält. Es ist das, was das "Ich-bin" (1. Haus) durch seinen Körper (2. Haus) weitgehend automatisch durch Reize von innen und von außen von sich zeigt (3. Haus).
4. Haus: Im vierten Haus ist unsere seelische Basis. Es ist der unterste, der tiefste Punkt im Horoskop und damit auch ein Fundament. Auf der seelischen Basis können und müssen wir aufbauen und auf keiner anderen, sofern uns an Glück, Freude, Friede und wirklicher Wahrheit gelegen ist. Auf dieser seelischen, gefühlsmäßigen Unterlage befindet sich der Ausgangspunkt für unser Leben. Die starken und tiefen Empfindungen, die uns zu Handlung und Zielsetzung animieren. Es ist das, was wir, im Sinne des Gefühls, als Wahrheit erkennen. Damit ist das vierte Haus der Ort, wo Emotionen etwas auslösen: Das Motiv, der schöpferische Wunsch, Basis allen Handelns. Ins vierte Haus gehören auch die Schwangerschaft und die Verbindung zur Mutter sowie die Verbindung zur eigenen Familie im Sinne eines Ausgangspunktes. Ob die Welt als ein sicherer Ort angesehen wird oder nicht, das ist mehrheitlich im 4. Haus zu erkennen.
5. Haus: Im vierten Haus haben sich in uns Gefühle geregt und uns zum Handeln veranlasst. Dieses Handeln ist im 5. Haus ersichtlich. Das Gefühl wird manifest. Es hat sich zur Handlung verdichtet. So zeigt das 5. Haus, wie wir in die Welt hinausgehen, wie wir uns ausbreiten, wie wir unser Inneres (4. Haus) hinausbringen. Die dem 5. Haus von der klassischen Astrologie zugeschriebene Kreativität sehe ich persönlich aus dem 4. Hause kommend. Das Kreative kommt von der Seele, dem 4. Haus. Im 5. Haus wird dieses Kreative durch Handlung manifestiert, sichtbar. Indem wir uns entäußern, kreieren wir immer etwas und das macht, wenn es unserem Wesen (4. Haus) wirklich entspricht, immer Spaß und Freude (5. Haus). Es ist die Handlung (5. Haus), wie ich sie mag (4. Haus). Das kann auch Spiel, Sport, Vergnügen, Liebesfreude, Theatralik sein. Im Idealfall: Leben zur eigenen Freude. So wie ins 4. Haus die Mutter und die Schwangerschaft gehören, so gehört das Kind als Entäußerung der Schwangerschaft ins 5. Haus. Die Zeugungskraft und der Bezug zum Vater gehören ebenfalls ins 5. Haus.
6. Haus: Im vierten Haus sprudelte die Quelle, im fünften Haus haben wir gehandelt, Produkte geschaffen. Im 6. Haus erkennen wir, dass wir nicht alleine sind. Wir müssen uns mit anderen arrangieren. Unsere Lebensfreude (5. Haus) darf nicht auf Kosten anderer ausgelebt werden. Im sechsten Haus lernen wir Grenzen zu respektieren und den eigenen Platz so einzunehmen, dass dem anderen auch noch genug Raum bleibt. Wir lernen einzuteilen, aufzusplitten, zuzuteilen, werden ökonomisch. Ein typischer Satz für das 6. Haus wäre: "Wenn es mir gut gehen soll, dann muss es Dir auch gut gehen." Es geht also um die optimale Nutzung der Gegebenheiten. Wenn wir unseren Platz nicht einnehmen, uns kleiner machen als wir sind, dann sind hier im sechsten Haus die somatischen und psychosomatischen Reaktionen erkennbar. Das Thema des sechsten Hauses ist auf der einen Seite ein pragmatischer Prozess, auf der anderen Seite aber auch Ausdruck von Gefühl, Mitgefühl für die anderen und für das Ganze. Also Rücksicht und Respekt vor dem Mitmensch, vor den irdischen Ressourcen und Einbezug des Gedankens der gerechten Verteilung. Einfach ausgedrückt, das sechste Haus ist jener Bereich, der unsere Mitarbeit, unsere Dienstleistung an einem größeren Ganzen beschreibt. Es macht daher Aussagen darüber, wie wir uns auf dem Arbeitsplatz verhalten, ob unser Dienst geschätzt oder nicht geschätzt wird.
7. Haus: Jetzt schauen wir in die Welt hinaus. Wir schauen auf all das bunte Treiben, die vielen Objekte, die gefallen können oder nicht. Es gibt eine aktive Interaktion zwischen dem Aszendent und dem 7. Haus, dem Deszendent. Am Deszendent begegnet mir etwas, ich sehe es und ich will es haben oder eben nicht. Das Objekt das einen Reiz auslöst, ist im 7. Haus. Die Re-Aktion darauf ist im ersten Haus, dem Aszendent zu finden. Das siebte Haus ist daher auch das Partnersuchbild. Grundsätzlich ist hier alles, was fasziniert, was Aufmerksamkeit erregt, alles, was in der Umwelt wahrzunehmen ist. Da wir nicht alles aufnehmen können, werden wir aus der Fülle des Vorgefundenen, eine Auswahl treffen müssen. Im siebten Haus ist zu erkennen, was uns anzieht und was wir auswählen oder was wir aussortieren und ablehnen.
Die Wirkung der Planeten
8. Haus: Im 7. Haus haben wir in die Welt geschaut und uns für gewisse Dinge interessiert. Im 8. Haus wird diese Bezugnahme zum Du konkret. Hier wird aus der Entscheidung (Auswahl), die wir im 7. Haus getroffen haben, eine Bindung. Wir wollen dauerhaft zusammenbleiben. Wir treffen eine absolute Entscheidung. Deshalb gehört die Ehe, die eigentliche Partnerschaft, ins achte Haus und nicht ins siebte, wie das in der klassischen Astrologie oft fälschlich verstanden wird. Im siebten haben wir jemanden gesehen, der unser Interesse geweckt hat und wir haben uns diesem Jemand geöffnet. Im achten Haus vertiefen wir die Beziehung, wir lassen uns voll ein. Im achten Haus gibt es nichts Halbes. Entweder dies oder das, ja oder nein. Kein Sowohl-als-auch. Es geht um feste Verbindlichkeit, konkret bis absolut. Damit können im achten Haus auch Extreme auftreten, die sich zu Krisen, sogar zu erheblichen Lebenskrisen auswachsen können. Ist etwas einmal im Sinne des achten Hauses fest, dann soll nichts das brechen können. Doch manchmal geht es dann trotz aller Entschiedenheit nicht weiter. Dann ist die Krise da. Wir müssen eine Überzeugung, ein geliebtes Prinzip, eine festen Vorstellung sterben lassen. Wir müssen etwas loslassen, woran wir Wert gefunden haben. So gehören denn auch Themen, wie jemanden gefügig machen wollen und Schuldgefühle, genauso hierher, wie auch das Wiederauftauchen im Leben nach einer tiefen Krise. Nicht, dass das achte Haus generell Krisen anzeigen würde, das wäre so falsch verstanden. Das achte Haus zeigt, wie wir in Krisensituationen, in Ausnahmesituationen vorgehen. Festigkeit, Prinzipien und Überzeugungen sind richtig bis zu einem gewissen Grad. Fixierung bis zum Extrem ist indes nicht mehr gesund.
9. Haus: Im siebten Haus sind wir den Dingen begegnet und im achten Haus haben wir uns eine Meinung gebildet oder eine Bindung dazu geschaffen. Im neunten Haus teilen wir nun unsere Erkenntnisse mit. Es handelt sich also im neunten Haus um den geistigen Kontakt mit der Umwelt. In der klassischen Astrologie wird dem neunten Haus die Horizonterweiterung zugeschrieben. Das sehe ich nicht ganz so. Hier wird zwar der Horizont im Sinne der Mitteilung sichtbar, aber die Horizonterweiterung selbst, geschieht im 4. und im 7. Haus, indem ich mich gefühlsmäßig (4. Haus) oder gegenüber der Umwelt (7. Haus) öffne. Auch die Überzeugungen sind nicht im 9. Haus. Die gehören ins 8. Haus. Wenn jemand also seine Meinung predigt, dann gehört das als Äußerung zum neunten Haus. Die vielleicht fixe Überzeugung dazu, kommt aus dem achten Haus. Das neunte Haus beschreibt das weitere soziale Umfeld, die nicht emotionalen Verbindungen. Hier suchen wir, durch Toleranz und geistigen Austausch, zu einem guten Einvernehmen mit anderen zu kommen. Geistige Kommunikation, Erfahrungsaustausch, die wir in Bezug auf die Außenwelt gemacht haben. Wobei viel Kommunikation, viel Wissen, die Dinge spannend macht. Daher gehören Reisen, Universitätsausbildung und generell, die Suche nach mitteilbaren Inhalten ins neunte Haus. Wir zeigen, was wir wissen und was wir erfahren haben.
10. Haus: Im zehnten Haus sind die Möglichkeiten beschrieben, wie wir uns als mitgestaltenden Teil in die Welt einbringen können. Im zehnten Haus kommt es darauf an, ob wir mit dem vorherrschenden Zeitgeist, den herrschenden Normen und Gesetzen umgehen können oder nicht. Wir können uns nur innerhalb der Regeln der Gesellschaft bewegen, können diese eingrenzenden Gesetzmäßigkeiten aber auch nutzen. Wir können mit dem Zeitgeist gehen und uns für Konformität und Kontinuität einsetzen. Wir können auch versuchen den Zeitgeist zu formen, z.B. durch politisches Engagement. Sich gegen den Zeitgeist und die Gesellschaft zu stellen, wird immer Schwierigkeiten verursachen. Wir werden nicht vorwärtskommen, wenn wir uns nicht an die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten halten. Das ist, wie es ist. Es geht im Allgemeinen im zehnten Haus um unseren Beruf im Sinne der Berufung, unser Wirken in und als Teil der Gesellschaft. Das Medium Coeli (MC) und das zehnte Haus beschreiben daher den höchst möglichen Gipfel, den wir innerhalb unserer Lebenszeit erreichen können. Im Idealfall können wir hier, das was uns seelisch (4. Haus) bewegt, in der realen Welt einbringen und die Welt so zu einem besseren Ort machen.
11. Haus: Im zehnten Haus ging es darum, uns in der Gesellschaft zu bewähren und uns den Gesetzmäßigkeiten zu beugen, aber auch darum, diese Gesetzmäßigkeiten zu nutzen. Hier im elften Haus wollen wir uns selbst, als Person, mit all unseren Eigenheiten einbringen. Wir zeigen hier unser Anderssein. Wir suchen Neues, Ideelles, Besonderes und versuchen uns dadurch von der Norm abzuheben. Der Bereich des elften Hauses ist stark mit der eigenen Person verknüpft, denn hier wollen wir uns selbst sein und selbst bestimmen, wie wir uns verhalten. Es geht also um unsere persönliche, gesellschaftliche Bedeutung im Sinne der frei gelebten Individualität. Dazu müssen wir unsere Eigenheiten leben und möglichst ungebunden sein. Wir wollen uns mit einem Teil unseres Selbst von der Gesellschaft und den gängigen Wahrheiten frei machen und suchen nach einer anderen, einer besseren, einer sozialeren Welt, in der jeder so leben kann, wie ihm beliebt.
12. Haus: Dieser Bereich ist schwer zu fassen und verständlich zu beschreiben. Es ist das Unfassbare. Der Teil in uns, der sich nicht anpasst, der frei und grenzenlos ist. Damit kann es auch der Bereich sein, indem wir uns verirren. Es geht hier um die Idee des Gemeinsamen, des Gemeinsamen in einem spirituellen Sinne, dem All-Eins-Sein. Wir sind verbunden und doch gelöst. Wir sind gelöst und doch verbunden. Es ist die höchstmögliche Ebene, so hoch, dass der Verstand diese nicht mehr fassen kann. Das Ego im eigentlichen Sinne wird hier aufgelöst. In einem fassbareren Kontext ist es der Bereich, wo wir mit der Welt, mit jeder Kreatur mitfühlen können und daher auch der Bereich, in dem wir liebevoll helfend dem Ganzen zur Seite stehen wollen. Das Helfersyndrom gehört z.B. ins zwölfte Haus. In vielen Horoskopdeutungen der traditionellen Astrologie wird in diesem Zusammenhang von Kloster und Abgeschiedenheit gesprochen. Ich meine, man kann das heute nicht mehr so interpretieren. Wenn Mönche meditieren oder beten, dann gehört das wohl ins zwölfte Haus. Aber nicht im Sinne von eingeschlossen sein, sondern in dem Sinne, dass die Mönche sich mit dem Höchstmöglichen verbinden wollen: Der Gottheit, dem Geist über allem. Das ist das zentrale Thema des zwölften Hauses. Auf einer sehr greifbaren Ebene zeigt das zwölfte Haus, wie wir von der Gesellschaft als Masse wahrgenommen werden. Es ist keine Begegnung vom Ich zum Du. Es ist keine Person, die wir als Mensch, als Einzelnen erkennen, der uns hier wahrnimmt. Es ist die Wahrnehmung der unbekannten Vielen (die Gesellschaft). Das zwölfte Haus kann daher auch auf Berühmtheit hinweisen.
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